
Winky Wankers
I did it.
Ich habe, nach zwei Wochen endlich gelernt, wie man Milchschaum macht. Die nächste Etappe ist, Schaumherzen auf den Kaffee zu machen. Darin bin ich momentan noch blutiger Anfänger. Aber alles hat seine Zeit. Das Haus ist momentan ziemlich ruhig, da Leonardo und Sergio vor ein paar Tagen gefahren sind. Zum Abschluss hat Sergio ein Gruppenbild von uns gemalt und es sah schrecklich aus. Wir waren trotzdem alle große Fans seiner Arbeit.

Mit ihnen ging auch ein großer Teil der Stimmung fort. Momentan wohnen wir im Haus zu fünft, was sich in ein paar Tagen aber ändert, wenn Safia (die Besitzerin des Workshops) wieder da ist. Elena und Wini ziehen dann ins Haus. Bis jetzt haben sie in Safias Haus gewohnt und den Workshop geleitet, zusammen mit Stefy und Michael. Die beiden sind wirklich lieb und ich freue mich schon, mit ihnen hier zu wohnen. Wir haben auch eine neue Bewohnerin im Haus – Laura, aus der Schweiz. Laura ist super cool und lieb, sie wird wahrscheinlich in mein Zimmer ziehen, wenn Jade nach Hause fährt. Ich hatte übrigens ein Zimmer Update und schlafe jetzt auf einer richtig gemütlichen Matratze ohne Federn. Es fühlt sich an wie Luxus, nachdem man zwei Wochen auf einer miesen Matratze schläft.
Gestern hatte ich meinen ersten richtigen freien Tag, da ich letzte Woche einfach durchgearbeitet habe. Ich wollte eigentlich gleich in der Früh durch die Gegend spazieren, doch dann habe ich eine E-Mail vom Hostel erhalten. Sie haben nach einem Interview gefragt! Also bin ich im Haus geblieben und habe mich ein wenig darauf vorbereitet. Um halb zwei war es dann auch schon so weit und ich habe mit einem Mädchen aus Italien telefoniert. Es war sehr erleichternd, mit ihr zu sprechen, da ich mir Grammatikfehler verzeihen konnte. Sie war super freundlich und alles hat sich ziemlich gut angehört. Es war eigentlich kein richtiges Interview, eher ein Gespräch. Ich glaube, meine Chancen stehen ziemlich gut, vielleicht wird es nicht der erhoffte Barkeeper Job, aber ich wär mit ziemlich allem happy. Sie haben mir auch schon einen Termin angeboten, eine BSN Nummer zu erhalten, damit ich legal in Amsterdam arbeiten kann. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, was rauskommt.
Nach dem Gespräch war ich noch ein wenig spazieren und hab einen ziemlich coolen Weg gefunden. Erst geht man über ein großes Feld am Hügels, mit richtig schöner Aussicht und dann durch einen Gang aus Steinwänden Richtung Stadt. Auf dem Heimweg bin ich dann noch in einen Secondhand-Laden gegangen und hab Briefpapier gefunden, natürlich habe ich gleich Briefe nach Hause geschickt.
Heute war unsere dritte Geburtstagsparty im Workshop diese Woche und ich bin extrem froh, dass wir in nächster Zeit keine Partys mehr haben. Es waren einfach zu viele Kinder, besonders die erste Feier war anstrengend. Obwohl wir es uns schlimmer vorgestellt hatten, war es viel Arbeit, besonders weil die Kinder alle 5-6 Jahre alt waren. Wir haben es aber einigermaßen gut gemanaged, besonders Ramono hat uns geholfen, indem er Tricks vorgeführt hat und mit den Kindern Spiele gespielt hat. Ramono ist extrem gut darin, Kinder zu beschäftigen. Die Party heute war ruhiger, ich habe eigentlich nur mit den anderen Kindern gearbeitet, die nicht bei der Party dabei waren. Es war eine wirklich beschissene Familie da – eine Oma mit drei Kindern. Zwei Mädels, geschätzt 12 und 14 und ein kleiner Dude, zirka 10. Die Großmutter war ziemlich gemein zu allen, besonders zum Jungen. Sie hat ihn gefragt, was er machen wolle und als er sich umsah und überlegte hat sie sofort gemeint, dass er uns sagen muss was er will... Bro, lass ihn doch überlegen. Er hat gemeint, er möchte was zum Thema Minecraft machen und ich war sofort begeistert. Wir haben dann ein Schwert gemacht und die Oma hat ihm die ganze Zeit eingeredet, dass er es nicht schön ausschneidet. Whatever, danach haben wir eine große Minecraft Kiste gemacht und als er sie bemalt hat, haben die Mädchen ihm eingeredet, dass es richtig hässlich aussieht. Sie waren alle wirklich mies zu ihm, obwohl der Junge richtig lieb war und einfach nur basteln wollte. Zum Glück haben ihn alle anderen im Workshop gelobt. Mir hat es wirklich Spaß gemacht, mit ihm zu arbeiten, war aber auch froh, als sie gegangen sind.