
Zauberstäbe & Geburtstage
HEIßKLEBER sooo viel Heißkleber. Gestern war das Thema im Workshop „Harry Potter“ und wir bastelten Zauberstäbe mit den Kindern. Sie liebten es – keine Frage. Wir? Nicht so sehr. Wir standen den halben Nachmittag bei der „Hot Glue Station“ und verbrannten unsere Finger, doch die Verbrennungen waren es wert, da die Kinder richtig happy waren. Danach mussten wir nicht wirklich viel machen, da alle damit beschäftigt waren, Zaubersprüche zu erfinden und uns zu verzaubern. Ein paar „auserwählte" von uns verbrachten dann eine halbe Stunde damit die Tiere zu imitieren, in die sie verwandelt wurden. Der Rest, mich inkludiert, stand daneben und sippten fröhlich Kaffee. Ich bin gerade dabei zu lernen, Milchschaum zu machen. Niemals hätte ich gedacht, dass dies so schwierig ist. Doch ich bin auf einem guten Weg.
Nach dem Workshop haben wir Pizza bestellt und sie im Park verspeist. Claire kam dann auf die Idee, ein Spiel zu spielen, wo jeder in seiner Sprache etwas erklärt und der Rest solle erraten, von was man spricht. Sie kommt aus der Schweiz und sprach in ihrem Akzent und ich konnte ungelogen nicht gerade viel verstehen, obwohl sie Schweizerdeutsch sprach. Danach war ich an der Reihe und fast keiner hatte eine Ahnung was ich beschrieb, außer Claire – sie verstand alles. Der Rest war unverständlich für mich, immerhin habe ich keine Ahnung von Italienisch, Spanisch und Afrikanisch. Ich mochte es aber, wie energisch jeder erzählte. Ramone hat dann ein paar Tricks vorgeführt, da er im Zirkus gearbeitet hat. Er hat Objekte auf seinem Kinn balanziert, ist umher maschiert und hat Kunststücke aufgeführt. Ramone ist ein bisschen älter als wir alle, seine Art ist aber gleich wie unsere.
Wir haben einige Lieder gesungen, hauptsächlich Weihnachtslieder, da Sergio immer Weihnachtslieder singt. Die Beziehung zwischen Sergio und Andrea ist ziemlich interessant, da Andrea ihn immer ein wenig aufzieht, egal mit was. Eigentlich wird Sergio von jedem ein wenig aufgezogen, aber er ist ok damit. Er bringt immer wieder dieselben schlechten Witze und er bekommt immer dieselben Wundwinkelzucker als Antwort. „What time is it?“ „I think summertime.“ Ich hab aufgehört mitzuzählen wie oft ich es schon gehört habe.
Sergios Humor ist zu vergleichen, mit dem eines Zwölfjährigen und ich glaube das macht ihn so lustig. Er findet immer einen Weg mit „That’s what she said“ zu antworten. Bevor ich und Claire schlafen gingen, haben wir noch ziemlich viel über die Schweiz und Österreich geredet. Ich mag Claire wirklich gern, doch sie fährt schon nächste Woche nach Hause. Gleich wie fast jeder. Mittlerweile weiß ich nicht mehr, ob ich die kompletten 6 Wochen hier verbringen werde. Ich überlege, ob ich nach Amsterdam weiterfahren soll – liegt aber alles noch in den Sternen. Es kommt einfach an die Leute drauf an, die nächste Woche nach der Reihe im Haus ankommen werden. Ich bin weiterhin gespannt wie ein Regenschirm.
Hab ich mein Simkarten Problem schon erwähnt? Wahrscheinlich, trotzdem sag ich es noch einmal.
I. Fucking. Hate. It.
Ich weiß nicht, ob es an mir liegt oder ob es einfach nicht funktioniert. Ein Großteil liegt aber bestimmt nicht an mir, da die Website meiner ersten Simkarte, die ich hier gekauft habe, einfach nicht funktioniert. Entweder bekommt man eine Fehlermeldung oder es akzeptiert meine Postleitzahl nicht. Es ist pure Pain. Meine momentane Simkarte ist nicht wirklich besser. Die Nerven liegen blank, doch wenigstens funktionieren meine mobilen Daten jetzt einigermaßen.
Heute ist Jades Geburtstag und wir haben ihr Frühstück gemacht und als sie aufwachte haben wir natürlich gesungen. Jade mag Geburtstage nicht wirklich, doch Claire liebt sie, weshalb sie ihr einen richtig schönen Tag geplant hat. Nach dem Workshop haben wir einen Tisch dekoriert, komplett in Schwarz, da Jade nur schwarze Kleidung trägt. Es gab Kuchen und Tee mit Milch. Jade ist unsere Hausmutti, weswegen wir ihr einen schönen Tag machen wollte. Es wird schwierig, wenn sie weg ist, da ich nicht so offen auf neue Leute zugehen kann. Ramone und ich sind dann die einzigen, die sich im Haus auskennen, weswegen wir den neuen Leuten alles zeigen werden müssen. Ich bin mir aber sicher, dass wir es managen werden.