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Drei Tage Butanaza

Butanaza war für drei Tage Teil unseres Hauses. Sie ist vorgestern am Abend durch die Tür gekommen und hat beschlossen zu bleiben. Butanaza ist eine Katze, die wir so benannt haben, weil sie extrem liebesbedürftig ist. Als sie das erste Mal hier war, wollte sie unbedingt auf den Tisch springen und das Essen klauen, dass wir gerade kochen wollten. Sergio war ziemlich böse, da er es unhygienisch fand, eine Katze beim Essen zu haben. Der Rest war ziemlich happy mit Butanaza. Wir haben sie gestreichelt und mit ihr gespielt und sie ist zwischen uns herumgerannt und hat allen um die Füße geschmiert. Butanaza war aber nach ein paar Minuten ziemlich anstrengend, da man immer aufpassen musste, dass sie nicht auf die Küchenschränke springt. Am Abend haben wir Lagerfeuer gemacht und sie war immer noch da. Stefy hat Katzenfutter mitgebracht und Butanaza war endlich zufrieden. Am nächsten Morgen war sie wieder da und fand sofort einen Weg ins Haus, um uns alle aufzuwecken. Sie schlich von Zimmer zu Zimmer, um sich Streicheleinheiten zu holen und bekam diese natürlich sofort. 

 

Claire hat zusammengepackt, da sie gestern nach Hause gefahren ist. Jetzt habe ich das Zimmer für ein paar Tage für mich, was nicht schlecht ist, doch abend ist es jetzt immer sehr ruhig. Da es ein Montag war und wir montags freihaben sind Andrea und ich ins Dorf gegangen, um Kaffee zu trinken. Leider war alles geschlossen, da Feiertag hier in England war, also holten wir uns was vom Supermarkt. Im Haus haben wir dann angefangen ein Puzzle zu bauen, doch Butanaza hat sich jedes Mal auf den Haufen Puzzleteile gelegt, also musste wir sie nach draußen sperren. Sie hat fürchterlich miaut, doch als wir ihr ein wenig Milch gaben, war sie wieder ruhig. Am Abend haben wir dann wieder das „Drawing Game“ gespielt, weil Andrea heute gefahren ist und er es noch einmal spielen wollte. Natürlich gingen alle Zeichnungen auf Sergios Kosten, doch es war wie immer ok für ihn. Er und Leonardo fahren morgen und dann sind wir nur noch zu viert im Haus. Es ist wirklich schade, da ich alle sehr gern gemocht habe, doch das hat das Haus eben so an sich. Die Leute kommen und gehen – das sind die Spielregeln hier. 

 

Heute Morgen war die Hausinspektion und sie dauerte genau 3 Minuten. Der Vermieter kam herein, schaute sich zwei Mal um und nickte dann freundlich. Dann ging er in den Garten, betrachtete diesen kurz und fuhr wieder. Das hat wohl keiner erwartet, doch ich bin froh darüber. So hatte jeder ein wenig Angst und hat fleißig geputzt. Hat eben alles etwas Gutes an sich. Wir haben dann eine Vermisstenanzeige für Butanaza gefunden und gleich die Nummer kontaktiert. Die Familie ist dann heute Morgen gekommen, doch es war nicht ihre Katze, also haben wir sie zum Tierarzt hier im Dorf gebracht. Die Katzen hier sind alle gechipt, also war es nicht schwierig sie zu identifizieren. Sie gehört einem Nachbarn hier. Wir waren alle etwas traurig, sie abzugeben, doch so sollte es sein. 

 

Heute waren wieder Kinder im Workshop, zirka zehn plus ein paar Eltern. Ich habe den ganzen Tag mit einem kleinen Mädchen gebastelt und es hat wirklich Spaß gemacht. Sie war richtig lieb und höflich. Später dann ist eine Mutter mit einem kleineren Kind gekommen und wir haben ein kleines Picknick aus Karton gemacht. Ich war erstaunt wie geschickt das Kind war, da ich es nicht älter als 5 schätzte. Morgen wird der Workshop dann nicht mehr so angenehm sein, da wir 20-25 Kinder erwarten. Es wird der Horror. Doch das ist ein „Future Us“ Problem, also blenden wir das alle noch aus. 

 

Meine Hauptflüssigkeitsquelle ist mittlerweile Tee mit Milch, da das Wasser hier im Haus nicht wirklich gut schmeckt. Auf dem Teekarton sind ganz viele Corgis gedruckt und mir fällt immer wieder auf wie „Britisch“ hier alles ist. Es scheint so, als wäre man an einem Ort, an dem sich konstant über England lustig gemacht wird, indem man alles übertreibt. Doch es ist keine Übertreibung, es ist normal hier. Ich liebe es, meinen Britischen Corgi Tee zu sippen, einen getoasteten Crumpet zu frühstücken und im Supermarkt an hunderten Dosen Baked Beans vorbeizuspazieren. 

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